Die Herausforderung der Belüftung besteht darin, die Raumluftqualität mit benachteiligter Energieeffizienz zu versöhnen. Dennoch ist es oft ein Teil der Arbeit, der bei einer Sanierung vergessen wird! Ein Sanierungsprojekt sollte, im Idealfall, eine Umsetzung effektiver Lüftung oder Optimierung bestehender Systeme beinhalten.
Das Fehlen von Lüftung in einem bestehenden Lebensraum kann sich negativ auf die Gesundheit der Bewohner auswirken, und Entwicklung von Allergien und Atemwegserkrankungen hervorrufen. Es kann auch Einfluss auf das Gebäude haben, bezüglich erhöhter Kondensation und Proliferation von Schimmel. Energieüberstrom ist auch mit Feuchtigkeit und der Erneuerung der Luft durch Öffnen der Fenster verbunden.
Sanierungsarbeiten zielen oft darauf, Wärmeverluste mit Hilfe einer verstärkten Wärmedämmung zu verringern. Dabei wird die allgemeine Luftdichtheit verbessert. Häufig wird die alte Verglasung durch eine Isolierung mit Doppelverglasung, inklusive thermischer und akustischer Leistung, ausgetauscht.
Bei Gebäuden, die mit einer geregelten Lüftungsanlage ausgestattet sind, muss beim Austausch der Fenster sichergestellt werden, dass die Lufteinlässe, die dem Lüftungssystem entsprechen, eingehalten werden (selbstjustierend oder hygro-einstellbar, Abschnitte usw.).
Dieser Punkt wird nicht immer von Tischlern berücksichtigt, denn sie kennen die Prinzipien der Belüftung möglicherweise nicht.
In sehr alten Wohnungen, in denen keine mechanische Lüftung vorhanden ist, verringert die Verstärkung von Luftdichte die Produktion von neuer Luft, was durch das Öffnen von Fenstern, oder unkontrollierbaren Durchdringen, und schlechter Abdichtung im Hausrahmen, beeinflusst werden. Die Luftqualität des Innenraums kann somit beeinträchtigt werden.
Sanierungsarbeiten sind eine Möglichkeit, ein Lüftungssystem, welches den Vorschriften entspricht, einzubauen, um somit eine durchgehende, gute Belüftung in allen Räumen zu versichern. Sollte dieser Aspekt vernachlässigt werden, ist es wahrscheinlich, dass die Raumbelüftung sich verschlechtert, selbst wenn bereits ein neues Lüftungssystem eingebaut wurde.
Wenn eine Sanierung, zum Beispiel, den Austausch des Bodenbelags erfordert, kann die Höhe des Bodenbelags verändert werden, wodurch die Höhe der Lücke im unteren Teil der Türen verändert wird, welche die Luftzirkulation im Wohnraum sicherstellt. Hier tritt die neue Luft ein, und die alte Luft aus. Andere Defekte können zu erheblichen Druckverlusten führen, wie z. B. vorhandene Luftkanäle, in welche hineingebohrt, die abgetrennt, oder nicht ausreichend festgezogen werden... Konsequenzen: Die Extraktionsströme reichen vielleicht nicht aus. Die Belüftung wird nicht wirksam genug sein. Die Diagnose des bestehenden Lüftungssystems ist daher der erste Schritt.
Wenn das Haus bereits über eine mechanische Belüftung verfügt, kann eine Optimierung dadurch erreicht werden, dass die Lüftung durch ein hygrometrisches System ersetzt wird, um eine bessere Energieeffizienz zu erreichen: Der Luftstrom wird somit entsprechend der Außen- und Innenfeuchtigkeitsrate moduliert. Wenn das Haus noch nicht über dieses System verfügt, ist es möglich, eine kontrollierte mechanische Lüftungsanlage einzubauen, entweder mit Einzel- oder Doppelströmung. Bei der Einzelströmung erfolgt die Versorgung der Frischluft durch Öffnungen in den Haupträumen (Wohnzimmer, Schlafzimmer). Die Luft fließt durch die Korridore, die mechanische Absaugung der abgestandenen Luft erfolgt in den Serviceräumen (Küche, WC, Bad). Die Luftabsaugung nach außen wird durch eine Entlüftungsöffnung gewährleistet.
Bei der Doppelströmung erfolgt das Absaugen von abgestandener Luft ebenso wie bei der Einzelströmung, jedoch wird eingehende Luft durch ein Netz von Kanälen und Insufflationen in den Wohnräumen kontrolliert, indem kontrollierte, frische Luft, normalerweise aus dem Dach, genutzt wird. Oft wird ein Wärmetauscher eingebaut, welcher es erlaubt, dass die Energie der abgestandenen Luft wiederverwendet wird, und in die eingehende Luft integriert wird, was demnach den Energieverbrauch von Heizung und auch Klimaanlagen verringert. Somit werden die Luftströme ganz nach Notwendigkeit moduliert, was eine Energiegewinn von 35% generiert, ganz im Vergleich zur Einzelströmung. ADEME (*) schätzt, dass Doppelströmung CMV Systeme in einem gut isolierten Haus etwa 3500 kWh pro Jahr wiedergewinnen, wobei lediglich 8000 bis 10000 kWh pro Jahr an Heizwärme verbraucht werden.
Allerdings ist eine große Anzahl von zu sanierenden Einheiten für die Entwicklung eines CMV-Systems nicht leicht zugänglich. In einem bestehenden Einfamilienhaus ist es in der Tat schwierig, eine Abzugskiste im vorhandenen Netz von Kanälen zu installieren, die es mit den Abgaskanälen der feuchten Räume und Wohnräume verbindet (bei Doppelströmung). Die Alternative wäre ein dezentrales Lüftungssystem (DDV), welches eine "allgemeine und dauerhafte" Belüftung bietet. Jeder Serviceraum ist mit einem Abzieher (Ventilator) ausgestattet, und jeder Hauptraum verfügt über neue Lufteinlässe. Der Abzieher enthält einen Ventilator, der den zu behandelnden Raum abdämpft. Dies löst Abluft über einen Kanal nach außen, der entweder nach vorne oder zum Dach führt, oder sogar direkt durch eine Querwand. Der Luftstrom von den Wohnräumen zu den Serviceräumen wird durch den Zwischenraum unter den Türen (Relief) erreicht, oder mittels Transferrosten erzeugt. Um die allgemeine Belüftung der Wohnung zu gewährleisten, benötigt der DDV mindestens zwei Belüfter, einen in der Küche und einen im Bad. Es gibt viele Modelle mit niedrigem Verbrauch und leisen Ventilatoren, ausgestattet mit diskreten Oberflächen. Da die Abzieh-Öffnungen abnehmbar und reinigungsfähig sind, ist der DDV sehr hygienisch.
« Individuelle Wohnräume – Effiziente Sanierungen erreichen», Sammlung Agir!, Ademe, 2012."
* ADEME (Agence de l'Environnement et de la Maîtrise de l'Énergie)