Wärmepumpe im Winter, Kühlsystem im Sommer... Die VRF-Systeme sind thermodynamische Geräte, die in Direktexpansion arbeiten: Es handelt sich weder um Luft noch um Wasser, das in den Kanälen zirkuliert, sondern um Kältemittel, das zum Kühler transportiert wird, der je nach gewähltem Modus, heiß oder kalt, als Kondensator oder Kühler dient. Die Flüssigkeitsmenge variiert je nach Bedarf der Innengeräte. Während 2-Leiter-Systeme reversibel sind, können 3-Leiter-Systeme sowohl Wärme als auch Kühlung bereitstellen. Eine ideale Lösung in der Zwischensaison, wenn z.B. Räume an einer schattigen Fassade einen Wärmebedarf haben und andere, an einer sonnigen Fassade gelegen, einen Kühlbedarf haben.
Wenn der VRF-Markt im Allgemeinen in guter Verfassung ist (+ 15% nach den 2017 veröffentlichten Uniclima-Zahlen), betrifft dies fast ausschließlich den Dienstleistungssektor. Diese Systeme sind in privaten Wohnbereichen noch relativ selten. Darüber hinaus bleiben 3-Röhren-VRFs aufgrund ihrer Mehrkosten für Verteilerkästen und der spezifischen Gestaltung von Außeneinheiten High-End-Hardware. Die kostengünstigere Alternative, um sowohl den Bedarf an Wärme als auch an Kälte zu decken, bleibt die Implementierung mehrerer externer 2-Rohr-Gruppen, die nach Fassaden organisiert sind. Das miniVRF-Angebot wächst jedoch, um der Klimatisierung von kleinen Gruppen und kleinen Installationen, wie Pavillons, gerecht zu werden. Diese Lösung hat noch einen weiteren Vorteil: Es müssen weniger Rohre im Verteilernetz eingesetzt werden, da die Innengeräte in Reihe und nicht parallel zum Außengerät stehen, wie bei einem Multi-Split-System.
In einer 3-Rohr VRF-Energierückgewinnungslösung, bei der die Innengeräte völlig unabhängig sind, werden Leistung und Energieeinsparung erhöht: Das System ermöglicht hauptsächlich eine Wärmeübertragung von einer heißen Zone in eine kalte Zone und umgekehrt. In dem Fall, in dem die Mehrheit der Innengeräte Kälte verteilt, werden die Räume mit Wärmebedarf durch die in den klimatisierten Räumen zurückgewonnene Energie erwärmt, wobei das Außengerät für die notwendige zusätzliche Kondensation sorgt. Werden die meisten Innengeräte in den Heizmodus versetzt, wird die für die Heizung benötigte Energie hauptsächlich aus der Außenluft entnommen und als Ergänzung zurückgewonnen, um den Kühlbedarf der anderen Räume zu decken. In der gleichen Zone ist es nach Angaben der Hersteller möglich, zwischen 6 und 9 Innengeräte zu installieren. Sie können an eine Wand, Konsole, Decke oder an ein Lüftungsnetz angeschlossen sein. Das Kältemittel wird über einen Verteilerkasten in den verschiedenen Zonen verteilt: Es versorgt die Innengeräte je nach Wärmebedarf und Solltemperatur mit Hochdruckdampf (HD) oder Flüssigkeit.
Für den Kältemittelkreislauf direkt im Gebäude in VRF-Systemen ist es unerlässlich, die geltenden Normen mit den maximal zulässigen Mengen einzuhalten. So schreibt die europäische Norm EN378 einen Grenzwert von 0,44 kg / m³ Kältemittelmenge vor, die in dem kleinsten geschlossenen Volumen mit einem Innengerät enthalten ist. Um diese Zahlen einzuhalten, muss die Berechnung vom Installateur oder dem für die Planung der Anlage zuständigen Planungsbüro durchgeführt werden. Es wird empfohlen, mehrere Kreisläufe im gleichen Gebäude zu erstellen, um die Flüssigkeitsmengen im gleichen Kreis zu begrenzen. Der Vorteil: Die Rohrlängen werden reduziert, ebenso wie die Druckverluste. Darüber hinaus sind die Rohre im Vergleich zu einem Kaltwassersystem in kleineren Abschnitten, so dass sie leichter zu passieren sind, was ein Vorteil ist, wenn Sie eine Sommer-/Winter-Komfortlösung für eine Renovierung wünschen.
Um die einwandfreie Funktion des Systems zu gewährleisten und aufrechtzuerhalten, wird empfohlen, einen Wartungsvertrag mit einem Fachmann abzuschließen, zumal es sich bei diesen Systemen um Elektronik handelt. Besondere Sorgfalt ist auch bei der regelmäßigen Reinigung der Innengeräte sowie bei der Kondensatableitung mit der Installation eines Schwerkraft-Systems, möglichst ohne Pumpe, geboten, um zusätzliche Risiken zu vermeiden.